Samstag, 29. Mai 2021, Reformierte Kirche Langenbruck
19.30 Uhr: Einführendes Interview mit Hopkinson Smith
20.00 Uhr: Konzert
«In Modo Antico Novo»
Hopkinson Smith, Laute
«Hopkinson Smith, without doubt the finest lute player in the world today.»
San Francisco Chronicle
Werke von Dowland, Kapsperger und Ponce
Eintritt frei – Kollekte
Konzertdauer ca. 1 Std.
Zur Anmeldung
Der intime Klangraum der Laute
Die Laute ist wie geschaffen für eine Konzertreihe, welche die Stille in ihrem Motto trägt. Ihre verhaltenen Klänge lassen die Stille immer wieder durch das feine Tongeflecht hindurchschimmern. Hopkinson Smith mit seinem virtuosen, aber nie effekthascherischen Spiel weiss sich meisterlich zu bewegen in diesem intimen Klangraum. Stellt sich das Ohr darauf ein, nimmt es überrascht wahr, wie viele musikalische –und damit auch emotionale – Nuancen ihm ein Meister entlocken kann.
«In Modo Antico Novo»
Der Programmtitel bedeutet so viel wie «Auf alte neue Weise»
Die beiden Komponisten John Dowland (1563-1626) und Giovanni Girolamo Kapsperger (1581-1651) waren zu ihren Lebzeiten hochgeschätzte Lautenisten, Vertreter einer Avantgarde in Bezug auf emotionalen Ausdruck (Dowland) und technisches Können kombiniert mit Virtuosität und plötzlichen Stimmungswechseln (Kapsperger).
Diese Musik auf «alte neue Weise» zu interpretieren bedeutet einerseits, die Aufführungspraxis des frühen Barocks gründlich erforscht zu haben, andererseits aber auch, den Geist dieser Avantgarde, die zeitlose Genialität von Dowland und Kapsperger, erlebbar zu machen, damit ihre Werke auch heute das Publikum bezaubern und auch provozieren können.
Unter dem Titel «In Modo Antico» komponierte der mexikanische Komponist Manuel Maria Ponce (1882-1948) dreihundert Jahre später eine Suite für seinen Freund, den Gitarrenvirtuosen Andrés Segovia. Darin verbindet er barocke Formen mit seiner Kompositionssprache des 20. Jahrhunderts. So kommt zum Beispiel die abschliessende Gigue mit neapolitanischem Elan daher, und ein paar Strawinsky-Momente leuchten darin auf. Von Hopkinson Smith auf der Laute anstelle der Gitarre gespielt, erhalten sie das adäquate Klangbild des «Modo Antico». Er hat die Suite auf diese Weise auch als Teil der Gesamtaufnahme der Gitarrenmusik von Ponce unter der Schirmherrschaft des mexikanischen Kulturministeriums aufgenommen.
Programm:
«In Modo Antico Novo»
Improvisation: Grüezi Langenbruck
John Dowland (1563-1626):
- Mr Dowland’s Midnight
- Three Feminine Portraits:
Mrs White’s Nothing – Mignarda – Lady Hunsdon’s Almain - Prélude
- Forlorne Hope Fantasy
Giovanni Girolamo Kapsperger (1580-1651):
Dal Libro Primo d’Intavolatura di Lauto (Roma, 1611)
- Toccata 7
- Gagliarda 12
- Toccata Arpeggiata
- Toccata 6
Manuel Maria Ponce (1882-1948):
Aus der Suite «In Modo Antico»
- Prélude
- Gigue
Hopkinson Smith
Der 1946 in New York geborene schweizerisch-amerikanische Lautenist Hopkinson Smith schloss 1972 sein Musikstudium in Harvard mit Auszeichnung ab. Er hat das Ensemble Hespèrion XX mitbegründet und war an zahlreichen Kammermusikprojekten beteiligt. Seit Mitte der 80er Jahre konzentriert er sich fast ausschließlich auf das Solorepertoire für alte Zupfinstrumente. Hopkinson Smith hat Meisterkurse in Ost- und Westeuropa, Nord- und Südamerika, Australien, Neuseeland, Korea und Japan gegeben, wobei er manchmal den Lebensstil eines Einsiedlers mit dem eines Fahrenden kombiniert. Er lebt in Basel, wo er an der Schola Cantorum Basiliensis unterrichtet.
hopkinsonsmith.com